Klettern

Klettern

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klet|tern ['klɛtɐn]:
1. <itr.; ist (meist sich festhaltend) an etwas Halt suchend auf etwas hinauf-, von etwas herunter- bzw. über etwas hinwegsteigen:
auf einen Stuhl klettern; die Kinder sind auf die Mauer, vom Kirschbaum, über den Zaun geklettert.
Syn.: aufsteigen, kraxeln (ugs., bes. südd., österr.), steigen.
Zus.: herabklettern, heraufklettern, herunterklettern, hinaufklettern, hinunterklettern, hochklettern.
2. <itr.; ist (ugs.) etwas mühsam in etwas ein- bzw. aus etwas aussteigen:
ins Auto klettern; die Passagiere klettern aus dem Flugzeug.
Zus.: hinausklettern, hineinklettern.
3. <itr.; ist/hat> im Hochgebirge wandern und dabei mehr oder weniger steile Strecken überwinden:
sie klettern jedes Jahr in den Dolomiten; sie sind/haben früher viel geklettert.
Syn.: kraxeln (ugs., bes. südd., österr.).
Zus.: erklettern.

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klẹt|tern 〈V. intr.; ist
1. mithilfe der Hände hinauf-, hinab-, hinaussteigen
2. hohe, schwierig zu erreichende Berggipfel besteigen
3. 〈fig.〉 in die Höhe steigen (Preise, Barometer, Thermometer, Aktienkurse)
● auf einen Baum, Berg, eine Leiter \klettern; es ist um auf die Bäume zu \klettern! 〈fig.〉 zum Verzweifeln; aus dem Bett, dem Wagen \klettern; über einen Zaun \klettern; er kann \klettern wie ein Affe [erst seit 15. Jh.; zu idg. *glei- „kleben“; → kleben]

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klẹt|tern <sw. V.> [spätmhd. klettern, urspr. = sich anklammern u. verw. mit dem unter Klei genannten Verb mit der Bed. »kleben«]:
a) <ist> nach oben, über ein Hindernis gelangen, wobei Hände, Füße, Beine zum Festhalten, Festklammern benutzt werden:
auf einen Baum, über den Zaun k.;
an Deck k.;
Ü eine kletternde Pflanze (Bot.; Kletterpflanze);
die Ladenpreise kletterten (stiegen) nach oben;
der Tachometer kletterte (stieg) auf neunzig;
b) <ist> (ugs.) ein wenig mühsam [über etw. steigend, sich stützend] in etw. hinein- od. aus etw. herausgelangen:
in das, aus dem Auto k.;
aus dem Bett k. (aufstehen);
c) das Klettern als Sport betreiben:
er ist in seiner Jugend viel geklettert;
er ist/hat an den Seilen geklettert.

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Klettern,
 
1) Botanik: Kletterpflanzen.
 
 2) Sport: Bergsteigen, Freeclimbing.
 
 3) Zoologie: Fortbewegungsart, die sich aus dem Gehen (oder Laufen) ableitet. Voraussetzung für die Fähigkeit zu klettern sind Halte- oder Hafteinrichtungen an den Füßen, die das Festhalten an mehr oder weniger senkrechten Flächen ermöglichen, z. B. Krallen (u. a. bei Eidechsen, Eichhörnchen, Katzen) oder Lamellen mit mikroskopisch kleinen Häkchen an den Sohlen (z. B. bei Geckos); auch die Adhäsion mittels Klebesubstanzen aus speziellen Drüsen (z. B. bei Fliegen) ist weit verbreitet. Beim Greifklettern mithilfe eines Greiffußes oder einer Greifhand werden Äste mit Zehen (z. B. bei Spechten, Papageien, Chamäleons) oder/und Fingern (z. B. bei Affen; darunter der Orang-Utan als Hangelkletterer, die Gibbons als Schwungkletterer und Schwungspringer) umfasst, oft unterstützt von einem Greifschwanz.

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klẹt|tern <sw. V.> [spätmhd. klettern, urspr. = sich anklammern u. verw. mit dem unter ↑Klei genannten Verb mit der Bed. „kleben“]: a) nach oben, über ein Hindernis gelangen, wobei Hände, Füße, Beine zum Festhalten, Festklammern benutzt werden <ist>: an den Seilen, über den Zaun k.; an Deck k.; wie ein Affe auf den Baum k.; Ü eine kletternde Pflanze (Bot.; Kletterpflanze); Nun kam ... der Liebhaber zu der Popentochter ... und wollte auf sie k. (salopp; wollte sich auf sie legen, um mit ihr zu koitieren; Afanasjew [Übers.], Märchen 126); die Ladenpreise kletterten (stiegen) um zwei Prozent; der Tachometer kletterte (stieg) auf neunzig; b) (ugs.) ein wenig mühsam [über etw. steigend, sich stützend] in etw. hinein- od. aus etw. herausgelangen <ist>: in das, aus dem Auto k.; diese faule Kröte, die erst mittags aus dem Bett klettert (aufsteht; Remarque, Obelisk 8); Anschließend kletterten die Chemiker aus ihren Schutzanzügen (Natur 38); c) das Klettern als Sport betreiben <ist/hat>: er ist in seiner Jugend viel geklettert; er ist/hat an den Seilen geklettert.

Universal-Lexikon. 2012.

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